Donnerstag, 27. August 2015

Wie kann man junge Menschen in sozialdemokratische Bewegungen einbinden?

Am 12. Juni fand in Budapest der Kongress der Party of European Socialists, der europäischen SozialdemokratInnen, statt. Ich hab da in einem Workshop zum Thema "Wie kann man junge Menschen in sozialdemokratische Bewegungen einbinden?" ein paar Worte gesagt.

Danke an Frèdèrick Moulin für das Video und das Transkript!

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#PEScongress - Workshop: "How to involve young generations in the social democratic movements?" in workshop: "Challenges for Social Democracy in XXI Century" with Laura Slimani, Young European Socialists - YES President ; young MEP Brando Benifei (S&D, IT) ; Michael Mayer, working in the Brussel Office of the Austrian Chamber of Labour and one of the lucky selected participants of #EYEHearings2014 in the European Parliament ; Omri Preiss, the assistant of a great MEP among the Labour MEPs; an activist from PES Munich ; Ania Skrzypek, Senior Research Fellow at FEPS - Foundation for European Progressive Studies, in charge of the Next Left ... - 12.06.2015 - Budapest, Hungary.

Laura Slimani: "We often say that Europe is the most important place where things happen for my generation. Many people, and I believe it is the case, that at least 50% of our destiny, whether we will have a job, whether we will be able to live in dignity, that these decisions are taken as much as the national level than at the European level. So, we, as Young European Socialist, believe that, if this is the case, if 50% of our destiny is happening at the European level, then 50% of our activism has to happen at the European level. (...)"

Brando Benifei: "We need to make reflections more clearly about the institutional system and the voting system (...)"

Laura Slimani: "We, as Young European Socialists, question the strategy of being in a Grand Coalition with the right at the European level. (Applause) We believe that at the moment it's not making a difference in the way Europe is led. So we want to put the question out there: what's the best strategy for European Socialists in the future ? Is it maybe to be in a left-wing coalition ? We think it's a question we need to address. (...)"
Brando Benifei: "Regarding what Laura was saying (...) when we talk about Grand Coalition, it's again a matter of institutions on the European level. Because we can say we make a left-wing alliance in the European Parliament, but unfortunately the European Commission is nominated only by the member states, where there is a majority of conservatives, so if we stop the coalition on big issues with the Liberals and the EPP, we must be conscious that the European Union as it is now will not work. So we need to change it, because as it is now, (...) in the end we cannot pass a Juncker plan on investments, a better one, with a left-wing coalition in the European Parliament. It's institutionally impossible. (...) The problem that we have, that is the institutional mechanism that brings a necessary Grand Coalition in the institutions of the EU starting with the Commission. (...) (If we want to) give the image of politics that can change things, that can take its own responsibility, we need to have electoral and institutional system that hold that. "

AniaSkrzypek: "It's not going to be a discussion between us (...)"

Michael Mayer: "Within the parties (...) we have to make sure that young people (...) can express their own ideas and their own views (...) if you are young, you tend to get shaped and get patronised. This is something that has to be stopped. (...)
You might know that all these concepts have been on the table for 10 years or even longer, saying we need to empower young people within the parties, we need t make their voices heard within parties ; but it's not happening. So that's the point: we do know basically how to get young people involved, we should just start doing it !"

Omri Preiss: "(...) cynicism about politics as a whole: I mean, we have these huge issues, but they are not being addressed by anyone practically, whether it's the financial crisis, or Climate Change. If you look at it from the outside, you see the establishment not being very active on a lot of very obvious issues. So, I think one thing to do is to embrace a very kind of grassroots approach, a very transparent and democratic approach, which transmits a certain amount of honesty, of integrity, in a kind of "I practise as I preach" . You know, I think the left really needs sort of a Gandhi figure, or something like that (laughter in the audience), or taken a few steps apart, an Obama-type figure, someone who can really communicate a clear and honest message, and gives a feeling of "I-am-like-you", in a way that provokes identification (...)"

PES Munich activist: "(Talking about Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) and Jusos in der SPD) The gap between the 25 and the 45, which is actually also the economical motor of the society wasn't really represented, so, thank God the PES Group in Munich is more our age so it's c;ear where we are going, the European direction. What I think the problem is, is the tone of the message. I've observed it in Spain: European youth, they are politically interested ; the problem is I think the tone of the message ( ... )"

Summary & conclusion by Brando Benifei.

© Frédérick Moulin 2015 - All rights reserved.

Donnerstag, 18. Juni 2015

Hey, Wiener Neustädter und Wiener Neustädterinnen!

Ich weiß, viele von euch haben Angst. Da sollen plötzlich 400 Menschen, die kaum Deutsch können und teilweise nichts mehr haben als das, was sie am Körper tragen, in die unmittelbare Nachbarschaft einziehen? In ein Notquartier, eine Halle, ein "Massen"lager? Klingt ganz schön unangenehm erst mal. Man liest ja auch genug in der Zeitung, von der Forderung nach WLAN (das ist erfunden), oder dass die Flüchtlinge sich übers Essen beschwert haben (auch das stimmt nicht, der ORF hats recherchiert).

Sofort ging auf Facebook eine Diskussion los, die ich nicht im Detail wieder geben möchte. Da war die Rede davon, Flüchtlingen Tieren zum Fraß vorzuwerfen. Dass kein Kind mehr in Neustadt einen sicheren Schulweg hat, Frauen abends nicht mehr allein auf die Straße können ohne vergewaltigt zu werden.

Das klingt gar nicht so leiwand, eigentlich.

Aber hey, lasst mich euch eine kleine Geschichte erzählen. Die hat sich vor zwei Jahren oder so in Hainburg abgespielt, kurz nach schweren Überschwemmungen. Das Team Österreich hat aufgerufen, dort zu helfen, und den Menschen, deren Häuser überschwemmt wurden, bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Beim Mittagessen ist mir dort zum ersten Mal eine Gruppe junger Männer aufgefallen. Nach kurzer Plauderei hat sich herausgestellt, dass das Flüchtlinge sind. Die sind, als sie von dem Aufruf des Team Österreich gehört haben, in den Zug gestiegen, um von Grimmenstein nach Hainburg zu fahren. Als ich sie gefragt hab, warum sie das machen, hat mir einer geantwortet: "Es ist unsere Pflicht, Menschen zu helfen, wenn es ihnen schlechter geht als uns selbst".

Tatsächlich sind das keine Massenmörder, Vergewaltiger, Kinderfresser, Drogendealer oder was auch immer. Das sind Menschen, die um ihr Leben gelaufen sind. Die, mit etwas weniger Glück, gar nicht da wären- weil sie tot wären.

Als die Rote Armee am 2. April 1945 Wiener Neustadt einnahm, traf sie nur auf wenige Zivilisten. Die meisten waren vor den Bombenangriffen der Aliierten geflohen. (1) Die erste Volkszählung nach dem zweiten Weltkrieg ergab, dass knapp ein Viertel aller Menschen aus Wiener Neustadt gestorben oder geflüchtet ist. 70 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges geht es uns so gut wie nie zuvor. Auch wenn das für den einen oder die andere manchmal nicht so scheint.

Nicht allen geht es so gut wie uns. Wir leben in Frieden, haben genug zu essen, ein Dach über dem Kopf. Wir müssen uns nicht fürchten, um unsere Famile und Freunde, um unsere Häuser. der letzte Krieg in Österreich ist drei Generationen her. Das erscheint vielen Ewig, ist tatsächlich aber noch nicht so lange her. Ich wünsch niemanden, dass er flüchten muss. Niemandem. Aber das kann schneller passieren als es einem selbst lieb ist.

Als ich vorher die ersten Bilder von Freiwilligen gesehen hab, die sich kurzerhand auf den Weg in die Arena Nova gemacht haben, um den Aufbau des Quartiers zu unterstützen, kamen mir kurz die Tränen. Die Angebote, unterstützend tätig zu werden oder Sachen zu spenden, steigen kontinuierlich an. Wiener Neustadt hat eine Zivilgesellschaft, und auf die kann man verdammt stolz sein.

#welcome400!

(1) Markus Reisner: Bomben auf Wiener Neustadt - Die Zerstörung eines der wichtigsten Rüstungszentren des Deutschen Reiches

Dienstag, 28. April 2015

Die falschen Zahlen der FPÖ

Und wieder mal ist es soweit: Wie bereits unzählige Male davor präsentiert die FPÖ einen Vergleich zwischen Geldleistungen für AsylwerberInnen und den, wie sie meinen, anständigen ArbeiterInnen. Und wie so oft davor ist dieser Vergleich falsch.

Zugegebenermaßen wird die FPÖ allerdings immer perfider: Während früher behauptet wurde, dass AsylwerberInnen mehr bekommen als österreichische Familien, hat sie ihr Wording jetzt umgestellt: Jetzt gehts darum, dass man Geld "für's Nichtstun" bekommt. Aber auch das ist falsch, wie ich gleich zeigen werde.

Anlass dieser Berechnung ist ein Flugblatt, dass heute in der Steiermark an alle Haushalte gesandt wurde:

CarFriTag / Twitter

Und hier meine Berechnung:



Das mag auf den ersten Blick überraschen, die Zahlen sind nicht so unterschiedlich. Der Hauptfehler der FPÖ-Berechnung liegt meiner Meinung nach in der Höhe des Einkommens des Familienvaters. Laut Quellenangabe der FPÖ liefert das Statistische Handbuch der Sozialversicherung. Dort habe ich diese Zahl aber nicht gefunden. Meine Quelle ist die Einkommensstatistik des Landes Steiermark (allerdings aus 2013), dort wird der durchschnittliche Lohn eines Mannes in der Steiermark mit € 2.043,- Netto angegeben. Und dann ergeben sich plötzlich knapp 10.000 € Unterschied in den Jahresbezügen.

Was die FPÖ aber verschweigt:

Zum Einen ist vor Bezug der Bedarfsorientierten Mindestsicherung Vermögen bis zu einer Höhe von € 4.139,19 aufzubrauchen. Dazu zählt auch ein Auto, falls das nicht zur Erreichung des Arbeitsortes notwendig ist - arbeitslose Menschen müssen ihr Fahrzeug also verkaufen.

Zum Anderen stimmt die Sache mit dem nichtstun einfach nicht. Wer BMS bezieht, verpflichtet sich zur Mitwirkung bei der Jobsuche und hat sich beim AMS zu melden. Wie das dort läuft: Wenn ein Job abgelehnt wird, bedeutet das die Streichung der BMS. Also einfach nur nichts tun funktioniert nicht.

Wann wird die Bedarfsorientierte Mindestsicherung gekürzt?

Ein wesentliches Ziel der Bedarfsorientierten Mindestsicherung ist es, Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Zu diesem Zweck wird die Leistungsfähigkeit für den Arbeitsmarkt festgestellt. All jene, die sich weigern, ihre Leistungsfähigkeit feststellen zu lassen, eine ihnen angebotene zumutbare Arbeit anzunehmen oder an vom Arbeitsmarktservice vermittelten Maßnahmen teilzunehmen, kann die Bedarfsorientierte Mindestsicherung stufenweise gekürzt werden. 
Wichtig: Eine Grundvoraussetzung für den Bezug der Mindestsicherung ist ein den jeweiligen Fähigkeiten entsprechendes ernsthaftes Bemühen um eigene Erwerbstätigkeit!
Quelle: http://www.soziales.steiermark.at/cms/beitrag/11395669/61183307/

Der Betrag, den die Familie mit positivem Asylbescheid erhält, steht jeder Famile in Österreich zu! Das kann man gut finden, oder auch nicht - es ändert aber nichts daran, dass eine solidarische Gesellschaft, dafür Sorge trägt, dass niemand durch's Netz fällt. Im Dezember 2014 bezogen in Graz 735 Paare mit 3 Kindern Mindestsicherung. Das entspricht - bei geschätzten 110.000 Haushalten, etwa 6,7% aller Haushalte.

Die Berechnung der FPÖ ist daher nicht anderes als Hetze gegen AsylwerberInnen. 


Meine Berechnung erhebt keinesfalls den Anspruch der Vollständigkeit. Für Anmerkungen und Richtigstellungen bitte ich daher um Kommentare.

Mittwoch, 15. April 2015

+++ BREAKING +++ Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer gesunken



Gestern ist ein Kreuzfahrtschiff untergegangen. Von den bis zu 550 Menschen, die an Board waren, konnten nur knapp 150 lebend gerettet werden, der Rest ist ertrunken. Binnen Minuten wurden sämtliche Fernsehsendungen unterbrochen, internationale Suchteams machten sich auf den Weg zum Ort des Geschehens. Eine Welle der Solidarität rollte an. Nahezu alle europäischen PolitikerInnen bekundeten ihre Trauer und ihr Entsetzen, Fahnen wurden auf Halbmast gesetzt.

Davon hat man nichts mitbekommen? Ist ja auch nicht passiert - zumindestens nicht so. Es ist kein Kreuzfahrtschiff gesunken.

Aber gestern sind 400 Menschen im Mittelmeer ertrunken. 

http://www.bbc.com/news/world-africa-32311358

400 Menschen, die auf der Suche nach einem besseren Leben waren, die ihre Hoffnungen auf Europa gesetzt haben. 400 Menschen, die zusammengepfercht auf nahezu seeuntauglichen Fischkuttern versuchen, das für sie gelobte Land zu erreichen. 400 Menschen, die - wissend, dass die Wahrscheinlichkeit, diese Überfahrt nicht zu überleben gar nicht so gering ist - es trotzdem versuchen. 400 Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben.

Und trotzdem kommt vielen dieses Szenario bekannt vor. Lampedusa ist ein Synonym für unzählige tote Menschen vor Italiens Küste geworden. Nicht zum ersten Mal kentern dort Boote. 

Wollte man alle Leichen der letzten Jahre zählen, dann schwirrt die Zahl 28.000 herum - so viele Menschen sind laut dem Netzwerk "The Migrant Files" seit 2000 beim Versuch, die Festung Europa zu betreten, gestorben.

Ertrinken gehört zu den grausamsten Todesarten überhaupt. Es ist weder angenehm noch schmerzlos, an Wasser zu ersticken – selbst wenn es oft überraschend schnell geht. Wie lange es dauert, hängt vor allem von den Schwimmerqualitäten und der Wassertemperatur ab. In Großbritannien, wo das Meerwasser oft sehr kalt ist, ertrinken 55 Prozent der Opfer nicht mehr als drei Meter von einem Ufer oder Boot entfernt. Zudem kann ein Drittel der Opfer gut schwimmen. Das zeige, dass man binnen Sekunden in Gefahr geraten könne, sagt Mike Tipton, Physiologe an der University of Portsmouth.

Kann das Opfer seinen Kopf nicht mehr über Wasser halten, beginnt der typische Überlebenskampf an der Oberfläche, der in etwa eine Minute dauert. Über Wasser schnappt der Totgeweihte nach Luft, unter Wasser hält er den Atem an. Sein Körper hängt aufrecht im Wasser, mit letzter Kraft bewegt er die Arme, als wolle er sich an einer Leiter hochhangeln.

Geht er schließlich endgültig unter, hält er den Atem so lange wie möglich an. Das ist kaum länger als 90 Sekunden möglich. Dann inhaliert er etwas Wasser, verschluckt sich, hustet und inhaliert noch mehr. Aus Reflex verschließt sich die Luftröhre. Das Wasser verhindert nun den Gasaustausch in der Lunge. »Es brennt zunächst etwas in der Brust, wenn das Wasser die Luftröhre hinabläuft, dann breitet sich aber ein Ruhegefühl im Körper aus«, sagt Tipton – die einsetzende Bewusstlosigkeit, der schließlich Herzstillstand und Hirntod folgen. (1)

Die Europäische Union ist Friedensnobelpreisträgrin. Und dennoch nimmt sie wissentlich den Tod von Menschen in Kauf. Die erfolgreiche Mission Mare Nostrum, die anstatt auf Grenzschutz auf Hilfe für Flüchtlinge gesetzt hat, wurde beendet - man könnte fast meinen, weil sie zu erfolgreich war. Statdessen patroulliert nun wieder Frontex im Mittelmeer. Das ist jene Grenzschutzagentur, die mittels Verordnung (!) dazu gezwungen werden musste, Schiffe nicht mehr in fremdes Hoheitsgebiet zurückzuschleppen, um nicht mehr dafür zuständig zu sein. Daneben nutzt Frontext bewusst verdrehte Fakten, um gegen Flüchtlinge Hetze zu betreiben.

Menschen in Seenot nicht zu helfen ist ein Verbrechen. Gleichzeitig kriminalisieren italienische Gesetze Kapitäne, die Flüchtlinge mit ihren Schiffen vor dem Ertrinkungstod retten, und strafen sie als Schlepper ab.

In Melillia können die Zäune nicht hoch genug sein, als das nicht jemand versuchen würde, da drüberzuklettern. Anstatt Lösungen solidarisch zu entwickeln setzt die EU auf ein System der Abschreckung, und die einzelnen Nationalstaaten liefern sich ein Rennen um die härtesten Asylrestriktionen. Österreich ist da vorne mit dabei.

Diejenigen, die es nach Europa geschafft haben, leben. Aber viel mehr Rechte haben sie nicht.
Auf Flüchtlinge, die es nach Europa geschafft haben, warten oftmals massive Schikanen. Sie können ihren Aufenthaltsort nicht frei wählen. Wenn sie trotzdem versuchen, in das Land ihrer Wahl vorzudringen, riskieren sie Rückschiebung, Internierung und polizeiliche Willkür. Die Dublin-Verordnung erlaubt es, Flüchtlinge wie Frachtgüter durch Europa zu karren. Am Ende landen sie in überforderten Ländern, wo Asylsuchende, selbst wenn sie minderjährig sind, systematisch inhaftiert werden. Diese Politik der Abschottung, der fehlenden Solidarität und der ungerechten Verteilung des Aufwands, der mit der Aufnahme von Flüchtlingen verbunden ist, kann nicht länger hingenommen werden.
Das fordert der PEN-Club in einem Aufruf, der gestern an Martin Schulz übergeben wurde. Das tragische Timing war da zwar nicht der markabere Hintegrund, könnte aber treffender kaum sein.

Dieses Jahr sind bereits etwa 900 Menschen vor den Küsten Europas abgesoffen. Das sind Dimensionen, die man sich nicht mehr vorstellen kann. Die 400 Menschen, die gestern gestorben sind, das sind in etwa zweienhalb GermanWings-Maschinen (2).

Flüchtlinge haben keine Lobby. Wie viele Menschen noch vor Europas Toren ertrinken müssen, bis sich die europäische Flüchtlingspolitik ändert, ist ungewiss. Es werden bedeutend mehr als 400 sein.


(1) http://www.zeit.de/zeit-wissen/2008/06/Sterbegefuehle
(2) Tote Menschen gegeneinander aufzurechnen finde ich prinzipiell ekelhaft. Ich habe lang nachgedacht, wie man diese Zahl besser verdeutlichen kann. Ich kanns mir nicht begreiflich machen, wie viel 400 Tote sind - und der Vergleich mit dem tragischen Vorfall einer GermanWings-Maschine unlängst ermöglicht mir, die Dimension ein kleines bisschen einzuschätzen.

Dienstag, 7. April 2015

Politisch motivierte Rauschaktionen



In Vorarlberg wurden gerade fünf Männer angezeigt, diegestern eine Unterkunft für AsylwerberInnen attackiert haben. Alles halb so wild, beschwichtigt die Staatsanwaltschaft jetzt. Die waren doch betrunken! Einen rechtsextremen Hintergrund schließt man aus. Aber ist das so einfach?

Die Verharmlosung solcher Attacken hat in Österreich System. Rauschaktionen, Lausbubenstreiche, nicht-politischer Hintergrund – die Liste der Erklärungen für solche Taten ist lang. Und alle sind sie falsch.  Betrunkene Menschen zünden keine Asyleinrichtungen an. Betrunkene Menschen schreiben vielleicht SMS, oder schmusen herum. Aber sie werfen keine Steine auf Flüchtlingsheime.

Der Rausch senkt die Hemmschwelle. Der Hass auf diese Einrichtungen, der aber bestand schon vorher. Zeugen haben in Vorarlberg rechte Parolen gehört. Kommen die einfach so im Rausch? Ab wie viel Promille gilt eine Alkoholisierung dann als Entschuldigung für Rechtsextremismus?
Der Verfassungsschutz spielt da gerne mit. In dem jährlich erscheinenden Verfassungsschutzbericht finden sich zahlreiche Seiten über kleine und unbedeutende linke Gruppierungen, die laut BVT brandgefährlich sind: „Im Vergleich zum Vorjahr zeigten die Straftaten, die linksextremistischen Gruppierungen zugerechnet werden konnten, eine steigende Tendenz.“

Und dann schreiben die Damen und Herren vom Verfassungsschutz: „Im Jahr 2013 ging vom Rechtsextremismus keine Gefahr für die Demokratie in Österreich aus.“ Damit haben sie leider Unrecht. Nur weil der politische Arm des organisierten Rechtsextremismus im Parlament sitzt, bedeutet das noch lange nicht, dass diese Neonazis harmlos sind.

Polizei, Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz: Sie alle sind auf dem rechten Auge blind.

In Deutschland hat sich die Zahl der Anschläge auf Unterkünfte für AsylwerberInnen im letzten Jahr gegen über 2013 verdreifacht. Einen ganz besonders sprunghaften Anstieg konnte man im letzten Quartal 2014 beobachten – zeitgleich mit dem Auftauchen der PEGIDA-Demonstrationen. Zählt man alle Vorfälle zusammen, kommt man auf etwa 240 rechtsextreme Handlungen, das ist eine in etwa 36 Stunden. Die Amadeu Antonia Stiftung kommt in ihrer Berechnung sogar auf  486 rechtsextremistisch motivierte Straf- undGewalttaten, Proteste und Kundgebungen gegen Asylbewerber und Flüchtlinge.


Und in Österreich? Da behauptet die FPÖ: Wir sind PEGIDA. Damit haben sie nicht Unrecht. Der rechtsextreme Mief und der braune Mob, die in Deutschland die Speerspitze der PEGIDA bilden, sind in Österreich tief und fest in den Burschenschaften und der FPÖ verankert.

Alle zusammen schaffen sie ein Klima, in dem es ganz ok ist, Ausländer zu schimpfen, körperliche Gewalt gegen sie einzusetzen oder ihre Häuser anzuzünden. Eine Gesellschaft, in der solche Anschläge verharmlost werden, ist schon sehr weit nach rechts abgedriftet. Und plötzlich ist eine rechtsextreme Tathandlung normal. Die Verharmlosung solcher Attacken macht also genau das möglich, was da heruntergespielt werden soll: Gezielte Anschläge auf AsylwerberInnen. Das ist nicht nur bedenklich, das ist extrem gefährlich.

Samstag, 28. März 2015

Die Mär von der Neutralität

Seit einigen Tagen geistert ein Bild durch die sozialen Netze. Darauf sind Bradley Schützenpanzer zu sehen, die mit Waggons durch Österreich transportiert werden.

Facebook - SJ NÖ
Das Bild stammt vom Bahnhof Linz, es existiert auch ein Video eines mit Bundeswehrpanzer belandenen Zuges der durch den Bahnhof St. Pölten führt.

Das passiert laut Verteidigunsministerium ständig. Der Grund ist relativ einfach: Österreich als neutrales Land, umgeben von NATO-Staaten, da ist es logisch, dass Panzer und anderes Material auch über Österreichisches Staatsgebiet transportiert wird. Laut Kurier gibt es monatlich etwa hundert Anfragen ausländischer Streitkräfte dazu.

"Skandal", schreien die einen, "parlamentarische Anfrage", die anderen. Die Verletzung des österreichischen Neutralitätsgesetztes wird da ins Spiel gebracht, und sofort ist der Vorwurf zu hören: Das neutrale Österreich beteiligt sich an Kriegen.


Fakt ist: Österreich war nie neutral. Auf dem Papier, ja. Österreich ist in der NATO Partnership for Peace, die Waffen, Uniformen, ja sogar die Dienstgrade sind NATO-kompatibel. Österreich beteiligt sich an EU Battlegroups. Das Bekenntnis zur Neutralität war ein notwendiges, um den Staatsvertrag zu bekommen und eine Teilung Österreichs in einen westlichen und einen östlichen Sektor zu verhindern. Schon kurz nach der Unterzeichnung des Vertrags 1955 wurde aus der Neutralität ein Antikommunismus. Wesentliche Teile der österreichischen Luftraumüberwachung und der Aufklärung wurde vom Westen finanziert. Geheime Widerstandsgruppen, die sich hauptsächlich aus gewerkschaftsnahen Peronen rekrutierten, wurden vom Westen mit Material ausgestattet und trainiert. Die unausgesprochene Hoffnung auf die NATO, die im Falle eines Angriffs des Warschauer Paktes Österreich verteidigt, war lange Zeit Teil der österreichischen Verteidigungsdoktrin. Zu behaupten, die Neutralität hätte 1956 und 1968 vor dem Einmarsch der Russen geschützt, ist eine gewagte These, die so nicht bewiesen werden kann.

Nur damit wir uns nicht falsch verstehen: Ja, es wäre zu begrüßen, wenn Heere nicht mehr notwendig wären. Weltweit gibt es nur eine handvoll Staaten ohne Armee; Panama, Costa Rica und Island sind die wohl bekanntesten. Krieg ist scheiße. Niemand will Krieg. Aber leider ist militärisches Eingreifen manchmal nötig.

Neutralität ist feig.
Neutral zu sein, ist einfach. Man mischt sich einfach nicht ein, sieht nicht hin, und kann ruhigen Gewissens schlafen gehen. Das ist feig. Es ist notwendig, in Konflikten Haltung zu zeigen, und eine Position zu beziehen. Das mag nicht immer leicht sein, das mag einem manchmal ekelhaft vorkommen.

Und dennoch ist Österreich auch heute nicht neutral. Beispiel Ukraine-Konflikt: Die Neutralität, die Österreich hier vorgibt, ist lächerlich. Während die Krim anektiert wird, wird Putin ein Staatsbesuch geboten, der an Rückgratbefreiung kaum zu übertreffen ist.

Was mich aber am meisten ärgert: Jene Leute (zu denen auch die Sozialistische Jugend NÖ gehört), die ohne jeglichen Beleg behaupten, diese Panzer sind Teile von US-Truppen, die gerade in die Ukraine verlegt werden, um dort endlich den imperialistischen Krieg gegen Russland zu beginnen. Das entbehrt jeglicher Grundlage. Was mich wundert, ist wie linke und Recht plötzlich Hand in Hand gehen, obskuren russischen Propagandasendern und Homepages vertrauen, und Putin als Hüter der Weltordnung glorifizieren. Und Österreich als Marionette des US-Amerikanischen imperialistischen Weltunterwerfungskrieges, der mit Hilfe der NATO Waffenmacht geführt ist - geh bitte. Das ist lächerlich. Ein neutrales Österreich dürfte solche Transporte niemals genehmigen? Dann dürfte ein neutrales Österreich keinerlei Waffen, Fahrzeuge oder sonstiges Material verkaufen, dass ein Dual use möglich macht.

Das, was es zu kritisieren gibt, bleibt hingegen auffallend stumm im Hintergrund: Die enge Zusammenarbeit Österreichischer Geheimdienste mit der NSA (TIER B), die österreichische Beteiligung an illegalen Bespitzelungen, das nichtermitteln nachdem bekannt wurde, dass die NSA ganze Teile der UNO-City abzapft, ... Aber das ist auch komplizierter zu erklären, und gibt keine plakativen Sprüche und Fotos ab.

Die Neutralität ist eine Lüge, die sich Linke wie Rechte verzweifelt einreden, um ihr Nationenkonstrukt in einer Zeit der Internationalisierung zu erhalten.

Denn eine gelebte und ernst gemeinte Neutralität würde eine massive Aufrüstung Österreichs bedingen. Eine Luftraumüberwachung, die diesen Namen verdient, Ausbildung eines Heeres zum Kämpfen und - im Fall des Falles - auch Töten, nicht nur zum Kochen, Putzen und Offiziere herumchauffieren. Und das will nun auch niemand. So wird halt weitergewurschtelt, und wenns grad unangenehm wird, die Neutralität betont. Damit spart man sich zwar so manch unangenehme Positionierung, lügt sich aber selbst an.

Dienstag, 24. März 2015

Liebe SPÖ Wiener Neustadt!

Horst Karas hat vor wenigen Tagen um Anregungen und Kritik gebeten, dem möchte ich nachkommen. Morgen findet die Stadtkonferenz der SPÖ Wiener Neustadt statt. Weil ich aber seit kurzem in Brüssel wohne, kann ich dort nicht sagen, was ich mir denke. Daher hab ichs aufgeschrieben.

Liebe Genossinnen und Genossen,

Klaus Schneeberger hat sich seinen Bürgermeistersessel erpresst. Das ist unter anderem durch das Magazin Profil belegt. Die Losung: „Ich werde Bürgermeister, sonst bekommt die Stadt kein Geld mehr“ zog sich ab dem ersten Tag nach der Wahl durch die Gassen der Stadt. Nicht, dass es besser gewesen wäre, hätte die SPÖ mit den Blauen koaliert. Das wäre für mich, und für viele andere, ein Grund zum Parteiaustritt gewesen.



Wenn jetzt plötzlich von einer Mandatarin verlangt wird, sie soll ihr Gemeinderatsmandat aufgeben, oder sich eine andere Stelle als am Magistrat suchen, dann ist das eine Sauerei der Sonderklasse und zeugt von einem nicht vorhandenen Demokratieverständnis. Warum werden solche Machtmissbrauchsmechanismen nicht offen gelegt? Schneeberger wird Bürgermeister – und plötzlich sind knappe 40 Millionen Euro fürs Spital da! (Mittlerweile zahlt die Stadt teilweise mehr Geld für das Krankenhaus, als es noch in kommunaler Hand war).

Mit Klaus Schneeberger ist ein Politiker Bürgermeister, der das Desaster der Hypo Niederösterreich aktiv zu verantworten hat. Zur Erinnerung: Die Hypo hat Wohnbaudarlehen des Landes gekauft, und damit Spekuliert. Das Resultat kann sich sehen lassen – insgesamt knapp eine Milliarde wurde in den Sand gesetzt. Das hat mittlerweile sogar der Rechnungshof bestätigt. Mitglied im Aufsichtsrat war ein gewisser Klaus Schneeberger. Und genau dieser Mensch will jetzt den Wiener Neustädter Schuldenberg sanieren?

Bitte kommt mir jetzt nicht mit „Aber wir haben doch keine Medien, die NÖN schreibt sowas nicht“. Wir haben nach wie vor die Möglichkeit, unsere Mitglieder zu informieren. Das ist notwendiger denn jemals zuvor. Das bringt mich zu einem ganz wichtigen Punkt:

Politische Oppositionsarbeit braucht auch eine politische Organisation. Hier kommt der Geschäftsführung der Stadtpartei eine große Aufgabe zu. Politische Oppositionsarbeit ist mehr, als ein oder zwei Mal wöchentlich Einladungen zu Veranstaltungen auszuschicken (die noch dazu katastrophal formatiert sind). Die wesentlichste Aufgabe der Geschäftsführung ist es, die Partei zusammenzuhalten, zu informieren und in Entscheidungsprozesse einzubinden. Ohne diese Arbeit wird die SPÖ es nicht schaffen, alle Mitglieder zu einen und auf Oppositionsarbeit einzustellen. Die Geschäftsführung muss die politische Agenda, die hier auf dem Stadtparteikongress, im Vorstand und in der Fraktion gebildet wird, aktiv vertreten und unterstützen. Oppositionsarbeit ist nicht Stelzenschnapsen. Oppositionsarbeit ist auch nicht Kinderfasching. Das sind Teilbereiche der Arbeit, aber wenn danach nichts mehr kommt, dann sieht’s sehr traurig aus.

Im Zuge der Koalitionsverhandlungen wurde sichtbar, wie schnell sich ein Mangel an Informationen in Spekulationen umwandeln kann: „Der Karas will ja gar nicht Bürgermeister werden“, war da zum Beispiel zu hören.

Die SPÖ hat die absolute Mehrheit verloren, die SPÖ stellt erstmals seit 70 Jahren nicht mehr den Bürgermeister. Das ist ein tiefer Einschnitt, das kostet Stolz und Kampfgeist. Aber anstatt sich einzuigeln und zu schmollen sollte man die Rolle in der Opposition jetzt als Chance sehen, sich mit der eigenen Partei kritisch auseinander zu setzen. Nicht alles in den letzten zehn, fünfzehn Jahren war schlecht. Aber auch nicht alles in den letzten zehn, fünfzehn Jahren war gut. Viele in der Partei haben oft aus einer Position der Besserwisserei heraus gehandelt, Kritik abprallen lassen. Eine Clique von wenigen Personen hat in der Partei bestimmt, wo’s langgeht. Innerparteiliche Kritik wurde viel zu oft als „Majestätsbeleidigung“ angesehen. Aber: Nur weil man sich gegenseitig bestätigt, dass eh alles passt, wird’s nicht wahr.

Dabei ist es gerade jetzt wichtig, zu analysieren: Warum ist es so weit gekommen? Wie konnte das passieren, dass die SPÖ so massiv das Vertrauen der Bevölkerung verliert? Ich möchte dazu kurz zwei Gedanken näher erläutern:

-    Die SPÖ hat es nicht geschafft, auf die gute Arbeit der letzten Jahre hinzuweisen
Trotz aller Finanznot hat es die Stadt geschafft, wichtige und richtige Projekte durchzusetzen und am Leben zu erhalten: Megafon, das Integrationsreferat, die Achterlacke, …

-    Stattdessen hat man einen Feel-Good-Wahlkampf geführt. Der macht nur dann Sinn, wenn man sich sicher sein kann, dass sich die Bevölkerung gut fühlt. Aber tatsächlich fühlen sich viele Leute in dieser Stadt nicht wohl. Das mag oft an Punkten liegen, die nicht in Kommunaler Hand sind. Aber Jemanden am Flugfeldgürtel zu sagen, Neustadt soll lebenswert bleiben? Für viele dieser Menschen scheint Neustadt nicht lebenswert! Man hat die Marke SPÖ außen vor gelassen und nur einen Persönlichkeitswahlkampf geführt.

-    Dazu kommen noch andere Punkte: Man hat sich auf ein Duell eingelassen, und damit Schneeberger unnötig viel Aufmerksamkeit geschenkt, man hat sich zu sehr auf ein Bauchgefühl (und eine massiv schlechte Umfrage) verlassen.

-    Und dann, liebe Genossinnen und Genossen, muss man über Personal diskutieren. Auch wenns weh tut. Man muss offen und ehrlich überlegen, ob das handelnde Personal immer das Beste war.

Wenn ich dann Argumente höre, wie „Die Leute sind so undankbar, die lügen dir bei den Hausbesuchen ins Gesicht“, dann möchte ich auch dazu eine kurze Anmerkung machen: Hausbesuche funktionieren dann, wenn man sich zeit für ein Gespräch nimmt. Viel zu oft haben die so ausgesehen: Da ist der Mandatar X hingegangen, hat den Leuten ein Sackerl in die Hand gedrückt, mit den Worten „Geht’s euch gut? Wählts SPÖ“, und das war’s dann auch schon wieder. Das zeigt sich auch an den Wahlständen samstagvormittags: Anstatt auf Leute zuzugehen, sie in ein Gespräch zu verwickeln und ihre Anliegen ernst zu nehmen, steht vorm Rathaus eine große Traube an Menschen in rot – die sich hauptsächlich untereinander unterhalten und sich gegenseitig versichern, dass eh alles leiwand ist.

Es benötigt eine schlagfertige Parteiführung, die nicht versucht, einen kleinen Teil vom Kuchen zu bekommen – so wie das die SPÖ Niederösterreich im Land lange Zeit gemacht hat, sondern klar und deutlich argumentiert. Es benötigt eine Fraktion, die selbstbewusst auftritt und die Malversationen – die, die schon da sind, und die, die noch kommen werden – aufzudecken und aktiv zu bekämpfen. Und vor allem braucht es eine starke Mitgliederpartei, die den notwendigen Druck ausübt und den handelnden Akteuren dadurch Rückendeckung gibt.

Neustadt ist nicht verloren. Wir werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie wieder eine absolute Mehrheit erhalten. Wer davon träumt, träumt auch von der eierlegenden Wollmilchsau. Aber wir können dieser fragile Regenbogenkoalition eine gewaltige Opposition entgegensetzen.

Ich wohne zwar mittlerweile in Brüssel. Dennoch fühle ich mich der Stadt Wiener Neustadt und der SPÖ nach wie vor stark verbunden. Die oben angesprochenen Punkte sind daher bitte nicht als „Ratschlag aus der Ferne“ zu verstehen, sondern als Anregung unter Freunden. Die Stadt hat einen Bürgermeister, der Erfüllungsgehilfe des Landeshauptmanns ist, nicht verdient. Die Stadt und ihre aktive alternative und jugendkulturelle Szene hat sicherlich keinen FPÖ Jugendstadtrat verdient.

Liebe Genossinnen und Genossen:  Die Regenbogenkoalition ist mit großer Sicherheit zum Scheitern verdammt, zusammengehalten von Geld. Zwar stützen die Grünen unnötigerweise Schneeberger, aber dennoch ist der Melange aus allen Parteien zum Scheitern verurteilt. Schafft die SPÖ die Transformation in eine Oppositionspartei – und die wird hart, keine Frage – dann kann man dieser österreichweit einzigartigen Koalition eine starke Kraft entgegensetzen.

Am Wahlabend ist geweint worden. Am Tag danach waren viele verkatert. Aber die wirkliche Arbeit, die beginnt erst jetzt. Die Roten Gfraster haben da einen schönen Spruch, den ich euch ans Herz legen möchte: Es geht noch lauter. Jetzt erst Recht!

Freundschaft!